Nyelvtanulás | Német » Történelem tételek német nyelven, 2002

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Év, oldalszám:2002, 24 oldal

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Történelem tételek német nyelven - 2002 Feudalismus (feudum = verliehenes Land) Feudale Produktionsweise (1) 1. Privateigentum an Grund und Boden (= Hauptproduktionsmittel) - Feudalherren 2. überwiegend Landwirtschaft - abhängige Bauern (persönlich abh und an das Land gebunden, Frondienste) 3. Mehrprodukt geht an Grundeigentümer 4. Gebrauchswertproduktion - naturale Tauschwirtschaft 5. geringere Produktivität - Selbstversorgung 6. Technik und gesellschaftliche Arbeitsteilung kaum entwickelt Feudalisierung der freien Bauern (2) Entwicklung : - Erbteilung - Besitzarmut, - nachgeborene Söhne waren landlos, wurden Feudalbauern - freie Bauern waren zum Kriegsdienst verpflichtet, Feudalbauern nicht Zusammensetzung des Feudaladels (2) - Volksadel (Uradel) - ehemaligeStammesfürsten - Dienstadel - Militär, Verwaltung, Gerichtsbarkeit - (römische) Großgrundbesitzer - neureiche Unternehmer Entwicklung des Handels in mittelalterlichen Städten (3) - Entstehung: Handelsplätze -

Siedlungen - Städte - Spezialisierung der Handwerker an den Fronhöfen führte zu höherer Produktivität - Mehrprodukt - einfachem Warenhandel - Zusammenschluß in Zünften Zunftordnungen regelten: - Rohstoffbeschaffung - Produktion - Qualität und Menge der Ware - Preise Kaufleute in Gilden (3) - reisende Kaufleute wurden zunehmend sesshafter - errichteten Niederlassungen, Kontore in anderen Städten - reiche Kaufleute (Patrizier) einflußreich Soziale Gliederung der mittelalterlichen Stadt (3) Krise des Feudalsystems (4) - Anfang 14. Jh Mißernten, Hungerperioden - Bevölkerungswachstum, niedrige Produktivität, schlechte Lagerung - Mitte bis Ende 14. Jh Pestwellen (Asien, Mittelmeer, Nord-, Mitteleuropa) - Reduzierung der Bevölkerung um c.a 1/3 - zusätzliche Verminderung der Einnahmen des Adels durch: - Kriege, Fehden - Vernichtung von Feldern, Gebäuden - Rückgang der Agrarpreise - der Kaufkraft, Zahlungsfähigkeit der Bauern Agrarkrise (schlechtere Austauschverhältnisse:

Landwirtschaft - Gewerbe) Bauernaufstände - Landflucht - schlechtere Einkommenssituation des Adels - Raubrittertum (begünstigt durch die Blüte der städtischen Wirtschaft - Fernhandel ( - Überfälle)) 1 Folgen der Agrar- und Feudalkrise: 1. Entstehung der modernen Nationalstaaten (16 - 18 Jh) 2. Entstehung des Absolutismus z. B Frankreich: Allianz zwischen König und Kaufleuten größere Macht des Königs im Absolutismus (Zentralgewalt, Machtkonzentration) Absolutismus in Frankreich - Zentralgewalt der Könige und Fürsten (Machtkonzentration) - förderte die Bildung von Nationalstaaten, nationalen Binnenmärkten Gesellschaft 1. Stand 2. Stand 3. Stand Hohe Geistliche Adel Bürgertum (Bauern, Städter) Zweck des Systems: 98 % } 2% - Niederhaltung der Volksmassen - Schutz des feudalen Eigentums - Schutz der feudalen Privilegien (Steuerfreiheit, alleiniges Recht auf alle hohen Ämter, auf Bischofsund Erzbischofsstellen) 1643 - 1715 Luis XIV. an der Macht - alleiniger

Gesetzgeber (überwachte auch die Durchführung der Gesetze) - oberster Richter und Heerführer - führte zahlreiche Eroberungskriege Erschöpfung der Staatsfinanzen Ausgaben für : Einnahmen aus : Kriege, Heer, Luxus Kolonien, Steuern, Abgaben, Industrie, Handel Wirtschaftsminister Colbert führte den Merkantilismus ein (siehe auch zw. 12 + 13) - Mittelalter bis 16. Jh - Problem volkswirtschaftlicher Theorieansätze: Vereinbarung des wirtschaftlichen Handelns mit theologischen Grundsätzen (Verurteilung des Wuchers, Zinsverbot) - "Merkantilismus erstmals von staatlicher Seite als geeignetes Instrument zur Durchsetzung politischer Ziele betrachtet" - staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik - Ziel: Stärkung der fürstlichen Macht durch territoriale Stärkung der wirtschaftlichen Macht - vom offenen zum geschlossenen Wirtschaftssystem (geschlossenes Wirtschaftssystem = Kolonialreich) historische Ursachen der Entwicklung zum Merkantilismus: - Bevölkerungswachstum (höherer

Bedarf an landwirtschaftlichen und gewerblichen Gütern - Kosten für stehende Heere (seit dem 30-jährigen Krieg) - Massenbedarf an Kleidung und Waffen - Luxusbedarf bei Hofe konnte vom einheimischen Handwerk nicht gedeckt werden, Geld wanderte ins Ausland - Agrarwirtschaft nicht produktiv genug - Handwerkszünfte zu unflexibel - kein groß dimensionierter Handel mit den Produkten dieser Branchen möglich - permanente Defizite in den Haushalten der Fürsten machten binnen- und außenwirtschaftliche Maßnahmen notwendig Maßnahmen Colberts - Hohe Einfuhrzölle für Fertigwaren - Niedrige Einfuhrzölle für Rohstoffe - Förderung des Exports 2 - Bau von Straßen, Kanälen und Handelsschiffen - Anleihen für Kaufleute und Gewerbetreibende - Gründung vieler Manufakturen Gründung der Manufakturen Protektionismus - Betreiber bekamen Subventionen und Privilegien aber : Einnahmen der Manufakturen wurden wegbesteuert und gingen an die Schatzkammer (Staatshaushalt) Colberts, wurden

nicht in Arbeiter und Betriebe investiert Bürgertum konnte trotz hoher Steuern ökonomischen wie politischen Machtzuwachs erlangen - politische Forderungen Wirtschaftliche Ursachen der Französischen Revolution 1726 - 1789 Preise Löhne 1788 / 1789 Unwetter, Mißernten - Hungerrevolten extreme Steigerungen bei + 62 % + 22 % Weizen Roggen + 150 % + 165 % - Brotpreise stiegen, Arbeiter mußten bis zu 80 % ihres Lohnes für Brot ausgeben - 80000 Arbeitslose in Paris hohe Staatsverschuldung, mehr als 50 % der staatlichen Ausgaben für Schuldzinsen Behinderung des Kapitalismus durch: - Zollschranken zwischen den Provinzen staatliche und private Monopole unbewegliches Zunftwesen starre staatliche Vorschriften in Handwerk und Manufaktur Verschwendungssucht des Königs und des Adels drohender Staatsbankrott überhöhte Steuerlasten für Manufakturen außerdem: stagnierende Landwirtschaft (überhöhte Abgaben, Landflucht) Verelendung der Bauern aufgrund hoher Abgaben an Feudalherren,

Kirche, König 3 Französische Revolution (9) Etappen 1.) 1789 - 1791 Konstitutionelle Monarchie Mai 1789 Juni Juli Aug. Eröffnung der Generalstände 3. Stand erklärt sich zur Nationalversammlung, Mehrheit des Klerus schließt sich an Sturm auf die Bastille aufgrund von Gerüchten über die Auflösung des Parlaments Großbourgeoisie übernimmt die Macht neue Verfassung (3.91791), Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Freiheit, Gleichheit, Eigentum, Gewaltenteilung) Beseitigung der Zünfte Beseitigung der Binnenzölle Wahlrecht (nur für Besitzende) Steuergleichheit gleiche Rechte auf öffentliche Ämter 2.) 1792 / 1793 Republik Girondisten (Handels-, Agrar-, und Industriebourgeoisie) übernehmen Aug. 1792 Sturz der Monarchie und der Großbourgeoisie Anf. 1793 Hinrichtung Luis XVI 3.) 1793 / 1794 Soziale Republik - revolutionär-demokratische Diktatur Jakobiner (politische Vorstellungen s. S 12) - mittleres und Kleinbürgertum (unter Führung von Robespierre, Marat,

Damton, SainJust) gestützt auf bäuerliche Volksmassen 4.) 1794 - 1799 Republik Großbürgertum 1791 Wahlrecht nur für Besitzende 1792 Wahlrecht nur für erwachsene Männer Kritik am Staat ausgehend vom reichen Bildungsbürgertum (Naturwissenschaften) (Voltaire, Montesquieu, Rousseau, Hobbes, Lockes [siehe auch Smith, S. 7]) Montesquieu (1689 - 1755) - Staatsgewalt durch Verfassung beschränken - Gewaltenteilung (Legislative, Exekutive, Judikative) - vertretene Gruppen der einzelnen Gewalten sollen unterschiedlicher sozialer Herkunft sein - gegenseitige Kontrolle (Machtkonzentration vermeiden!) Kant (1724 - 1804) Ideale der bürgerlichen Gesellschaft: - höchste Freiheit des einzelnen, solange es mit der Freiheit der anderen vereinbar ist - Rechtsherrschaft - Aufgabe der Regierung: Schaffung und Erhaltung der Rahmenbedingungen Amerikanische Unabhängigkeitserklärung (1776) - Recht auf Leben, Freiheit, Gleichheit 4 - Regierung zur Sicherung dieser Rechte eingesetzt - Volk hat das

Recht eine unfähige Regierung abzusetzen Frühliberalismus (z. B Locke) Betonung auf: - individuelle Rechte - Kontrolle der Regierung Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Frankreich 1789) Freiheit, Gleichheit, Eigentum, Sicherheit, Widerstand gegen Unterdrückung, alle Macht geht vom Volke aus, Gesetzesherrschaft im Gegensatz zur Realität: 1791 Wahlrecht nur für Besitzende 1793 Wahlrecht nur für erwachsene Männer - unter Robespierre galt dessen eigener Wille als der allgemeine Wille (des Volkes) - Ausschreitungen der Jakobiner riefen Gegner der liberalen Ideen auf den Plan 1814 -1830 1814 Restauration in Frankreich Französische Charté (von Luis XVIII. gewährt) - Staat schuf Individualrechte kraft der Befugnis zur Gesetzgebung positives Recht (auch Möglichkeit zur Änderung der Grundrechte durch den Staat) anstelle von rationalistischem Naturrecht (= vorstaatliches Recht = unabänderliches Recht) Grundrechte: - "Leben nach eigenem Wunsche und in eigener

Verantwortung" - Schutz vor Eingriffen des Staates in die individuellen Rechte (einige der Grundrechte nach 1814 auch in die Verfassungen der süddeutschen Länder eingegangen) aber: - kein Recht auf politische Mitbestimmung (nur in der Paulskirchen-Verfassung der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 [1850 revidiert] und der amerikanischen Verfassung von 1776 enthalten) Absolutismus in Deutschland (14) - Zersplitterung des Reiches (Kleinstaaterei) - lediglich landesfürstlicher Absolutismus (begünstigte die Zersplitterung) - kein nationalstaatlicher Absolutismus - Prunk, Verschwendung - stehende fürstliche Heere - hohe Steuerlasten für das Volk - Machtlosigkeit des Kaisers (16) Preussen - Besetzung durch Napoleon (machte aus 300 Staaten 41) - 1806 / 1807 Zusammenbruch - bürgerliche Umwälzungen durch Reformen (Freiherr vom Stein) - nicht durch Revolution ! - Okt. 1807 Oktoberedikt Agrarreform Städtereform - Aufhebung der Leibeigenschaft Kapitalismus in der

Landwirtschaft städtische Selbstverwaltung (Stadtverordnetenwahlrecht [abhängig von der Höhe des Einkommens] zur Wahl des Magistrats ) Aufhebung des Zunftzwanges Gewerbefreiheit 5 Heeresreform - Volksheer (Scharnhorst, Gneisenau) allgemeine Wehrpflicht Abschaffung von harten Strafen allgemeine Rechte auf Offiziersstellen Folgen der Reformen(20): Entstehung der Arbeitslosigkeit Verarmung der Bauern (16 unten) Merkmale des Preussischen Weges (17) Chronologie der Preussischen Geschichte (1640 - 1786 ) (18) Preussische Tugenden : Fleiß, Bescheidenheit, Gewissenhaftigkeit, Treue, Schlichtheit, Bedürfnislosigkeit, Härte gegen sich selbst - um Enge und Armut im Land zu überwinden - optimale Soldateneigenschaften (preussische Militarismus) (zw. 26 + 27 ) 1834 Deutscher Zollverein (Preußen, Thüringen, Sachsen und kleinere Länder) - gemeinsame Wirtschaftspolitik unter Führung Preussens - Aufhebung der inneren Zollgrenzen, - gemeinsame Erhebung von Außenzöllen - nach wie vor

eigene Währungen, eigene Gesetzgebungen 1848 Revolution (Frankfurter Paulskirche) 1855 Deutsche Verfassung - 3-Klassen-Wahlrecht zur Wahl des Parlamentes - Parlament war lediglich Diskussionsforum (19) Industrialisierung Erste Phase 1835 - 1875 (siehe auch zw. 12 + 13) Begriffsdefinitionen : Übergang von handwerksorientierter zu maschinenorientierter Arbeit Smith: nicht Boden, die Arbeit schafft den Mehrwert ( Wohlstand) (Def. nach Smith, Benekendorf, Saint Simon - S 19) Industrielle Revolution Def.: technische und gesellschaftliche Umwälzungen innerhalb weniger Jahre Merkmale (international): - Einführung von Maschinen (verbesserte Produktionstechnik) - Entstehung von Industriestädten - Klassenbildung, Klassenverfestigung (Proletariat, Bourgeoisie) in Deutschland aufgrund der Zersplitterung des Reiches später als im restlichen Europa c.a 1830 Bevölkerungsanstieg Gründe: von 1815 4 Mio. auf c.a 1910 75 Mio. - Kinder = Altersvorsorge der Armen - politische: hohe Bevölkerung

= starke Nation (großes Heer) - medizinischer Fortschritt (Kindersterblichkeit, etc.) 6 - zunehmendes Hygienebewußtsein - Aufhebung von Heiratsbeschränkungen (Knechte, Mägde, etc.) Situation der Arbeiter : (19) - 4.Stand, vermögenslos, lohnabhängig - doppelt freie Arbeiter (frei von Boden, Produktionsmitteln) - niedriges Lohnniveau (Großteil des Lohnes für Nahrungsmittel) - Niedergang der Zünfte (Arbeitskräfte freigesetzt - große Konkurrenz) - keine Gewerkschaften - niedrige Produktivität (20) - überfüllte Wohnungen - Kinderarbeit 12 Std. täglich ab1839 Preussisches Kinderschutzgesetz - erst ab dem 9. Lebensjahr - "nur" noch 10 Std. täglich, 2 Std Mittagspause - vorher 3 Jahre Schulbesuch notwendig - wahrscheinlich auch entscheidender Grund für die Verabschiedung des Gesetzes: Qualität der Rekruten ließ nach Marx: Manufaktur - Handwerker bedient sich des Werkzeuges Industrie - Arbeiter dient der Maschine (Entfremdung von der Arbeit) (21/22)

Folgen für die Funktion der Familie (23) Marx/Engels "Manifest der Kommunistischen Partei" (1848 ) Ziele: - Bildung des Proletariats zur Klasse - Sturz der Bourgeoisieherrschaft - politische Macht des Proletariats - ! Aufhebung des Privateigentums ! (33) 1. 2. 3. 4. Parteien des Deutschen Reiches 1848 - 1914 Sozialisten (SPD) Christliche (Zentrumspartei) Liberale (Fortschrittspartei, Nationalliberale Partei) Konservative (Konservative Partei, Freikonservative Partei) (30) Wahlergebnisse 1871 - 1912 (Tabelle) (38) Die sozialistischen Arbeiterparteien (Tabelle - Ziele und Inhalte) (vgl. auch: deren Entwicklung - S 33) - Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein (gegr. 1863, F Lasalle) - Sozialdemokratische Arbeiterpartei (gegr. 1869, Bebel, Liebknecht) - Zusammenschluß zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (Gothaer Vereinigungsprogramm, 1875) Ford.: - Arbeiterproduktivgenossenschaften mit Staatshilfe - Kampf für die sozialistische Gesellschaft mit legalen Mitteln

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Erfurter Programm, 1891) Ford.: - allgemeines Wahlrecht 7 - Gleichstellung der Frau - Arbeitsschutzgesetze - Koalitionsrecht Aufspaltung in: Revisionisten (gemäßigt)(Bernstein, Calwer) - Verelendung ist nicht eingetreten - soziale Reformen mit legalen Mitteln - statt Revolution Linke (Luxemburg, Liebknecht) - Diktatur des Proletariats - Verstaatlichung der Produktionsmittel - Bekämpfung der bürgerlich-parlamentarischen Demokratie Zentristen (Kautsky) - weitgehende Übereinstimmung mit den Linken - Ermattungsstrategie (siehe auch S. 40, Innendifferenzierung der SPD, 1890 - 1914) (24) F. Lasalle "Das eherne Lohngesetz" (1863) Durchschnittslohn pendelt immer um das Existenzminimum herum wenn höher: - Prosperitäts-Periode Bevölkerungswachstum - Überangebot an Arbeitskräften wenn tiefer: - Notstands-/Krisen-Periode Bevölkerungsabnahme - Auswanderung, Ehelosigkeit, . F. Lasalle "Produktivgenossenschaft" (1863 ) -

"Arbeiterstand zu seinem eigenen Unternehmer machen" - Aufhebung des Unternehmergewinns - Arbeitsertrag an die Arbeiter - Sache und Aufgabe des Staates, die Mittel und Möglichkeiten zur Selbstorganisation und Selbstassoziation bereitzustellen - Voraussetzung: allgemeines Wahlrecht - Grundbedingung aller sozialen Hilfe F. Lasalle "Die Aufgabe des Staates " (1863 ) - nicht nur persönliche Freiheit und Eigentum zu schützen - ! "das menschliche Wesen zur positiven Entfaltung und fortschreitenden Entwicklung zu bringen" ! - ! "Erziehung und Entwicklung des Menschengeschlechts zur Freiheit" ! (25) "Programm der Sozialistischen Arbeiterpartei" (Gothaer Programm, 1875, Lasalle) Forderungen: 1. allgemeines Wahlrecht 2. direkte Gesetzgebung durch das Volk 3. Volkswehr anstelle stehenden Heeres 4. freie Meinungsäußerung (auch Forschung) 5. allgemeine Schulpflicht, Religion - Privatsache 6. progressive Einkommensteuer 7. unbeschränktes

Koalitionsrecht 8. Verbot der Sonntagsarbeit 9. Verbot der Kinderarbeit 10. Schutzgesetze für Leben und Gesundheit der Arbeiter, Haftpflichtgesetze SPD 1890 überwiegend aus Handwerkern und Arbeitern bestehend (S. 34 unten, B36) (26) "Programm der Sozialistischen Partei Deutschlands" (Erfurt, 1891) entspricht dem Gothaer Programm zusätzlich: - Gleichberechtigung der Frau - unentgeltliche Schulausbildung, Rechtspflege/ -beistand, ärztliche Hilfeleistung 8 - Abschaffung der Todesstrafe zum Schutz der Arbeiter: - 8-Stunden-Tag - Verbot der Nachtarbeit (zw. 26 + 27) + (33) Liberale Parteien Deutsche Fortschrittspartei (gegr. 1861) Liberale, Bürgertum, Industrielle, Kaufleute, Ärzte, Freiberufler - nationale Einheit - starke Zentralgewalt Preussens - gemeinsame deutsche Volksvertretung - Achtung der verfassungsmäßigen Rechte der Bürger - verfassungsmäßiger Rechtsstaat - regionale Selbstverwaltung Nationalliberale Partei (gegr. 1867) Rechtsanwälte, Beamte,

Gutsbesitzer, Fabrikanten, Kaufleute, Professoren - nationale Einheit - Ausdehnung der Bundeskompetenzen - parlamentarische Funktionen möglichst vollständig in den Reichstag verlegen Konservative Partei (gegr. 1848, Bismarck) Großgrundbesitzer, Beamte, Militär, Pfarrer, Handwerker ab 1876 "Deutsche Konservative Partei" ab 1918 "Deutsch Nationale Partei" Verfassung Paulskirchen-Verfassung (Nationalversammlung in Frankfurt/Oder, 1848/49) Versuch, einen liberalen demokratischen Rechtsstaat durch das liberale Bürgertum zu schaffen (Juristen, Professoren, Verwaltungsbeamte, Kaufleute, Industrielle) (27) Verfassung und Staatsorgane des deutschen Reiches von 1871 Verfassung des Deutschen Reiches 1871 - Bundesrat (größtes Stimmrecht - Preussen), unter Vorsitz des Reichskanzlers - Präsidium: dt. Kaiser - Reichstag: allgemeine, direkte, geheime Wahlen - keine Abhängigkeit der Minister vom Reichstag - keine parlamentarische Verantwortlichkeit der Regierung - Regierung

bestand eigentlich aus Reichskanzler und Staatssekretären - waren nur vom Monarchen abhängig - konnten nicht vom Reichstag gestürzt werden - brauchten aber Parlamentsmehrheit zur Durchsetzung von Gesetzen (28, T29) Otto von Bismarck Reichskanzler - Vorsitzender des Bundesrates (Wahl des Bundesrates durch Dreiklassenwahlrecht, Besitzende bevorzugt) ständige Spannungen zwischen 1870 - 1878 1878 - 1890 1883 - 1889 - Reichskanzler und Parlament - Kaiser (-Reich) und Bundesstaaten Bismarck + Liberale vs. Kirche (Kulturkampf) Bismarck + Konservative vs. Sozialisten Sozialgesetzgebung erlassen, um die Arbeiterschaft für sich zu gewinnen 9 1890 (29, Q79) 1872 (37, T26) Mai, Jun1878 (29, Q78) 1878 (trotzdem wurde die SPD bis1912 zur stärksten Partei) Kaiser + Kanzler erwogen Umsturzpläne zur Abschaffung des Reichstages Rücktritt Bismarcks (Alleinherrschaftspläne des Kaisers durch den Reichstag eingedämmt) Innenpolitik - Bismarck war Berater des Kaisers - sah wachsendes

Klassenbewußtsein und wachsende Ansprüche der "besitzlosen Klasse" voraus - empfahl langfristig legislative und administrative Maßregeln zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit - übergangsweise Gesetze zum Schutz des Eigentums (Begründungen für das Sozialistengesetz) 2 Attentate auf Kaiser Wilhelm II. Bismarck löst den Reichstag auf und setzt im neuen Reichstag (mit Konservativen und Nationalliberalen) das Sozialistengesetz (37, rechts oben) durch Inkrafttreten des Sozialistengesetzes (bis 1890) - Begründungen Bismarcks: Schutz des (kapitalistischen) Eigentums, - gab den Sozialisten die Schuld an der Arbeitslosigkeit (29, Q80) August Bebel zum Sozialistengesetz Unterdrückung der Partei- und Gewerkschaftspresse, der sozialdemokratischen Arbeitervereine (und anderer sozialdemokratischer Vereine), Arbeitslosigkeit der Betroffenen Denunziationen, Verhaftungen von Mitgliedern, infolge dessen geheime sozialdemokratische Verbindungen (29, T27) 1883 1884 1889 1911

staatliche Sozialgesetze (ab 1883) Krankenversicherungsgesetz (Versicherungspflicht für AN) Unfallversicherungsgesetz Invaliditäts- und Altersversicherungen (Versicherungspflicht für AN) Reichsversicherungsgesetz für Angestellte (29, Q81) Bismarck wollte ein Bild des Reiches als "wohltätige Institution" vermitteln (31/32) über Bismarck (28, T11) 1864 Außenpolitik Großmächte Preussen und Österreich - Krieg gegen Dänemark Übernahme Schleswig-Holsteins Krieg Preussen gegen Österreich Sieg Preussens (bei Königgrätz) - erhielt Schleswig-Holstein Gründung des "Norddeutschen Bundes" unter Führung Preussens (unter Zustimmung Österreichs) deutsch-französischer Krieg süddeutsche Staaten schlossen sich gegen Frankreich an belagertes Paris kapituliert Abtretung von Elsaß-Lothringen an Deutschland Reichsgründung in Versailles süddeutsche Staaten und norddeutscher Bund schließen sich zum Deutschen Reich zusammen 1865 1870 - 1871 Jan. 1871 10

Preussischer König wird Deutscher Kaiser (Wilhelm II.) Preussischer Ministerpräsident (Bismarck) wird vom Kaiser zum Reichskanzler berufen (28, T14) Angst Bismarcks vor einem möglichen Zweifrontenkrieg, daher deutsche Bündnisse (auch um Frankreich zu isolieren) 1879 Zweibund mit Österreich 1882 Dreibund mit Italien 1887 Rückversicherungsvertrag mit Russland (Russland unterstützt slawische Völker in den Selbständigkeitsbestrebungen gegen Österreich - Panslawismus) aber: zunehmender Erwerb von Kolonien (Afrika 1884/85) Schlachtflottenbau (ab c.a 1900) Kanonenbootdiplomatie (Marokko 1905, 1911) führen zu ausländischen Bündnissen: 1892 / 1893 Militärbündnis Russland / Frankreich 1904 Kolonialentente England / Frankreich 1907 Abkommen zw. England / Russland treiben das Deutsche Reich zunehmend in die Isolation Imperialismus (c.a 1880 - 1914) (41, Q48) C. Rhodes Vorherrschaft der weißen (englischsprachigen) Rasse (41, Q49) G. Hanotaux (franz Außenminister) Prinzipien der

Zivilisation verbreiten (zw.40 +41) Darwinismus - Selektionstheorie Imperialismus - Interpretationen (42, Q54) H. U Wehler Überschußproduktion durch technischen Fortschritt in den Industrieländern Ausdehnung des Absatzmarktes soziale Klassenbildung (- Sozialrevolution) kompensiert durch Expansion (42, Q55) W. Mommsen durch neue Märkte in Übersee - größerer Wohlstand für (dadurch loyale) neue Mittelschicht (42, 1) Lenin Imperialismus = monopolistisches Stadium des Kapitalismus (42, T30) - Annektierung der Kolonien (Siedlungskolonien, Rohstoff- und Absatzgebiete) Europäisierung der Einwohner - zur Erschließung und Sicherung - Bau großer starker Flotten - bedrohtes Gleichgewicht in Europa - durch Bünddnissysteme zu sichern versucht - Risiko des Krieges - 1. Weltkrieg = Abschluss der Entwicklung der europäischen Kolonialreiche (darauf folgend: Auflösung der Kolonialreiche) (42, unten rechts) Grundlegende Merkmale des Imperialismus 1. Konzentration von Produktion und

Kapital, - Monopole 11 2. 3. 4. 5. Verschmelzung von Bank- und Industriekapital, - Finanzoligarchie Kapitalexport (im Gegensatz zu Warenexport) internationale monopolistische Kapitalistenverbände (Trusts) territoriale Aufteilung der Erde unter den kapitalistischen Großmächten (44 + 45) Der deutsche Imperialismus Merkmale des deutschen Imperialismus Argumente von Befürwortern + Gegnern (46, Q1) (46, Q2) (46, T4) außenpolitische Ziele Bismarcks (1877/1882) desgl. : Bülow, Riezler Beschreibung der Bündnisbemühungen Beschreibung der Marokkokrise Auflistung der deutschen Kolonien Internationale Krisen am Rande Europas (chronologisch) (46, T2) (46, T6) (48 + 49) Hilferding: "Die Ideologie des Imperialismus" - Herrschaft des Finanzkapitals (- Bindung der einzelnen Kapitalisten) - Voraussetzung: ausreichende politische Macht des Staates, der den Binnenmarkt sichert und nach außen expandiert (Kolonien annektiert) - der Staat soll "die ganze Welt zu

Anlagesphären für sein Finanzkapital verwandeln (- koloniale Expansionspolitik) neue Ideale: - Größe und Macht des Staates - statt Humanität - Erhöhung der eigenen Nation über die anderen (Weltherrschaft) - statt Recht jeder Nation auf eigene staatliche Gestaltung (Souveränität) - ökonomische Bevorzugung des Monopols - herrschende Nation verdankt ihre Stellung ihren "besonderen natürlichen Eigenschaften" (Unterwerfung anderer Nationen = Beweis der Stärke) - Rassenideologie (Darwinismus) - naturwissenschaftliche Rechtfertigung für das Machtstreben des Finanzkapitals - Oligarchie anstellle von demokratischer Gleichheit (Demokratie als naiv und schwach bespöttelt) - Nation = höheres Allgemeininteresse (Klassengegensätze treten in den Hintergrund) Erster Weltkrieg Ursachen für den Ausbruch des 1. Weltkrieges (43, Q23) Fischer: deutsche Reichsführung verantwortlich - deutsche Weltpolitik (Kanonenbootdiplomatie) schaffte Krisensituationen -

österreichisch-serbischer Krieg von Deutschland befürwortet - Inkaufnahme eines möglichen Krieges, auch aufgrund der Überschätzung der eigenen militärischen Stärke (43, Q24) Hubatsch: vielfältige Ursachen - großserbische Idee - innere Schwäche Österreich-Ungarns - Panslawismus - Expansionsziele Russlands auf dem Balkan - Bestreben Frankreichs, nach dem verlorenen deutsch-franz. Krieg (1870/71) die alte Machtstellung wiederzuerlangen - Angst Englands vor Vormachtstellung des Deutschen Reiches - Angst Deutschlands, durch den Verlust der Bündnispartner in die Isolation zu geraten - allgemeine Aufrüstung, Hochrüstung - verspätete Friedensbemühungen 12 - von Deutschland angestrebte Isolierung Frankreichs, durch Bündnisse (43, Q16) Siegermächte: Deutsches Reich voll verantwortlich - Vorherrschaft in Europa mit Mitteln der Gewalt angestrebt - Österreich zum Krieg gegen Serbien angestiftet (wissend, daß der Krieg nicht territorial zu begrenzen wäre) Die SPD und der

Erste Weltkrieg (39, 57) 1893 Stellungnahme der SPD-Reichstagsfraktion - spricht sich gegen den möglichen Einsatz der Armee (erstarkende politisch-militärische Kräfte) gegen die unzufriedene Arbeiterklasse aus (innere Feinde) - unterstützt aber eine starke militärische Position gegenüber dem Ausland (zum Schutz der Ausweitung des Außenhandels) (39, 58) 1907 - SPD erklärt ihre Loyalität im Falle äußerer Bedrohung (39, 59) 1914 Juli - reicht Protest gegen den Krieg ein (39, 61) 1914 Aug. - beschließt Bewilligung der Kriegskredite zur Verteidigung des Landes (47, T9) Fakten zum Ersten Weltkrieg 28.061914 - Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz-Ferdinand in Sarajevo durch serbische Geheimorganisation "Schwarze Hand" - Berlin unterstützt Wien - Ultimatum gegen Serbien - Mobilmachung: 1. Serbien, 2 Österreich-Ungarn, 3 Russland 4. Frankreich, 5 Deutschland, 6 Gr Britannien 1916 Aug. - Hindenburg übernimmt die Führung der Obersten Heeresleitung - OHL

gewinnt zunehmenden Einfluß auf die Innenpolitik 1917 - Verkürzung der Lebensmittel, Versorgungslage verschlechtert sich, - erste Arbeiterstreiks 1917 ab Juli - OHL trifft alle politischen Entscheidungen 1918 - Hungerstreiks entwickeln sich zu politischen Streiks Weimarer Republik (35) 1918 SPD für Nationalversammlung USPD für Rätesystem (50, T27) Chronologie der Weimarer Republik (unterteilt in Innen- und Außenpolitik) Eckdaten: 1918 Okt. Verfassungsänderung (parlamentarisches System) Matrosenaufstand Nov. Revolution, Ausrufung der Republik 1919 Feb. Ebert wird Reichspräsident Juni Versailler Vertrag Aug. Weimarer Verfassung 1923 Inflation 1924 Konjunkturaufschwung 1925 Apr. Hindenburg wird Reichspräsident 1929 Okt. Stresemann stirbt 13 1931 1932 Apr. 1933 Jan. Börsenkrach in NY, Weltwirtschaftskrise akute Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit Wiederwahl Hindenburgs Hindenburg beruft Hitler zum Reichskanzler (zw. 50 + 51) 21.0198, S. 1 Republikgegner von

rechts S. 2 Republikgegner von links Republikbefürworter Inflation 22.0198 S. 1 Dawes Plan S. 2 + 3 Weltwirtschaftskrise 1929 (51, unten) (52, oben) (52, mitte) (52, unten) Versailler Vertrag Chronologie der Weimarer Republik Staatssystem (Grafik) Zusammensetzung des Reichstages 1919 - 1933 (Wahlergebnisse) (53) KPD - Sozialfaschismus SPD als Stütze des Kapitalismus angeprangert Definition: Faschismus = diktatorische Herrschaftsmethode der Bourgeoisie Inflation 1923 (54) (55) Staatliche Maßnahmen während der Weltwirtschaftskrise 1928 - 1932 Lohnabbau und Abbau des Streikrechts - 1932 deckten die Löhne nur 45 % des Existenzminimums - Veränderung des Tarifrechts zugunsten der Arbeitgeber Subventionen für die Industrie - Eigenkapital der Unternehmen war geringer als die bei den Banken aufgenommenen Kredite - Banken gerieten in Liquiditätsschwierigkeiten - Staat sanierte mit Haushaltsmitteln (Steuergeldern) die private Bankwirtschaft Steuerreformen - Bier- und Tabaksteuer

erhöht - Kopfsteuer, Salzsteuer und Krisensteuer auf Löhne eingeführt dagegen: - Gewerbe- und Einkommenssteuer gesenkt, Kapitalertragssteuer abgeschafft Senkung der Sozialleistungen - Kürzung der Beamten- und Angestelltengehälter, des Arbeitslosengeldes und verschiedener Renten Arbeitsbeschaffungsprogramme - Arbeitsdienst (niedrigste Löhne, Kasernierung) - hohe Prämien für Neueinstellungen an die Industrie Rüstungsprogramme - Waffenexport - Reorganisation und Modernisierung der Reichswehr (56) Antisemitismus - war schon immer(als Sündenbockfunktion für Mittellosigkeit) in unteren und mittleren Schichten vertreten - für die Herrschenden lenkbar (lenkt von Krisen ab) - Instrument zur Ausschaltung des Klassenkampfes (Einigkeit gegenüber dem gemeinsamen Feindbild) - fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl (Aufwertung gegenüber der diskriminierten Minderheit / dem Feindbild) 14 - (im Nationalsozialismus offizieller Antisemitismus) 1919 Weimarer Verfassung

Grundrechte: - Würde des Menschen, persönliche Freiheit, politische Mitwirkung, soziale Rechte (auf Arbeit, auf Arbeitslosenunterstützung), Eigentum verpflichtet gegenüber der Gesellschaft aber: Grundrechte in der Weimarer Republik nicht zureichend gesichert , - Teile der Verfassung konnten durch den Reichspräsidenten außerkraft gesetzt werden (Art. 48 Abs 2) (Diktaturgewalt des Reichspräsidenten Präsidialdiktatur); eigentlich als Machtmittel gegen Feinde der Demokratie gedacht; Reichspräsident konnte ohne parlamentarischen Rückhalt neuen Kanzler ernennen; Reichspräsident und Kanzler waren in der Lage, alleine zu regieren - Verfassungsänderungen (auch der Grundrechte) möglich - selbst verfassungswidrige Gesetze mit 2/3-Mehrheit des Reichstages (ohne Verfassungsänderung) durchsetzbar !! wesentliche Erleichterung für die Machtergreifung Hitlers !! - Schaffung der formalen Rechtsgrundlage für die Errichtung der totalen Herrschaft durch Notverordnungen nach Art. 48

(Ausschaltung der politischen Opposition - Aufhebung des Rechtsstaates) - Bürger waren autoritären Staat gewohnt, verstanden das komplizierte System der parlamentarischen Demokratie nicht Vergleich: Grundgesetz (Sicherheitseinrichtungen) - Art. 20, Abs 3 - Rechtsstaat an die persönlichen und politischen Freiheitsrechte gebunden - Herrschaft des Rechts, Legislative und Judikative gebunden - Grundrechte unantastbar - unabänderlich: Demokratie, Sozialstaat, Volkssouveränität, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Recht auf Widerstand - GG nur unter erschwerten Bedingungen abänderbar (2/3-Mehrheit BT und BR) - Bundesverfassungsgericht - lückenloser Rechtsschutz des Bürgers vor der Staatsgewalt Wesentliche Bestandteile der freiheitlichen Demokratie: 1. Menschenrechte 2. Rechtsstaatlichkeit 3. Verantwortlichkeit der Regierung 4. politische Mitbestimmung für alle Bürger (allg Wahlrecht) Unterscheidung der politisch-rechtlichen Verhältnisse in der Weimarer Republik und der

Bundesrepublik WR BR Verhältniswahlrecht Wahlen = allgemein, unmittelbar, frei, gleich, geheim 5 % Klausel Volksentscheide bis auf Neugliederung des Bundesgebietes und auf Länderebene ausgeschlossen plebiszitär repräsentativ direkte Wahl des Staatsoberhauptes Wahl durch die Bundesversammlung 15 Reichspräsident: umfassende Macht Bundespräsident: stark eingeschränkte Rechte, repräsentative Funktion (kann keinen Ausnahmezustand erklären; kann den Kanzler nicht ernennen, nur vorschlagen; kann das Parlament nicht auflösen; WR BR Reichskanzler: schwache Position Bundeskanzler: bestimmt die Richtlinien der Politik; ist vom Vertrauen des BT abhängig Sperrmajoritäten konstruktives Mißtrauensvotum Fülle unterschiedlichster Parteien Beschränkung durch 5 % Hürde Gegner der Weimarer Republik von links: KPD - Parlament = Mittel der herrschenden Klasse zur Aufrechterhaltung un Ausübung der politischen Macht - lehnte Parlamentarismus grundsätzlich ab -

sozialistische Planwirtschaft anstelle von Marktwirtschaft - Forderung nach der Diktatur des Proletariats - straffe Organisation - verstand sich als Träger absoluter Hoffnung - meinte schlüssiges, rationales Weltbild zu haben - Mitglieder: erst: Metall- und Bauarbeiter, besser bezahlte Arbeiter später (Wirtschaftskrise): Arbeitslose, verarmte Arbeiter Spartakusbund (Luxemburg, Liebknecht) - Rätessystem statt parlamentarischer Demokratie - Sozialisierung (Verstaatlichung) der Schwerindustrie und des Großgrundbesitzes SPD - Innenpolitik: Schutz der Rechte und Güter des Einzelnen - Außenpolitik: Vertrauensrückgewinnung - langsame Politik der kleinen Schritte - keine herausragenden Führungspersönlichkeiten - dadurch Erstarken der obrigkeitsstaatlichen Kräfte in Verwaltung, Justiz, Heer und Industrie - Hindenburg: klar ablehnende Haltung zur Republik von rechts: DNVP (Deutschnationale Volkspartei) - Nachfolgepartei der konservativen Parteien des Kaiserreichs - wollte

Erneuerung des von den Hohenzollern errichteten deutschen Kaisertums - Schutz des Privateigentums - Antisemitismus Inflation 1923 - Schwächung der Wirtschaftskraft durch Gebietsabtretungen (Versailler Vertrag) - finanzielle Belastung durch Reparationsforderungen - starke Werteinbuße der deutschen Währung durch Kriegsverschuldung - Entwertung des Geldes, der Ersparnisse (Möglichkeit, die Kosten des verlorenen Krieges auf die Bürger umzuwälzen, die den Krieg durch Anleihen mitfinanziert hatten) Höhepunkt der Inflation 1923: - Nichtzahlung der Reparationen - Besetzung des Ruhrgebietes durch Frankreich, passiver Widerstand, Unruhen und Aufstände - Blockade Deutschlands durch Alliierte - Lebensmittelknappheit - Streiks 16 - Probleme an den Ostgrenzen - Güterproduktion weit hinter dem Vorkriegsniveau - keine Währungsreform - Arbeitslöhne nahezu wertlos - Verlierer: Rentner, Pensionäre, Sparer (Einlagen wurden nicht angepasst) - Gewinner: Rohstoffe, Fertigwaren,

Nahrungsmittel, ausländische Devisen - Lösung: - Ende des passiven Widerstandes im Ruhrgebiet - Reparationsfrage wurde überdacht - amerikanisches Kapital war an funktionierender deutscher Wirtschaft interessiert - Stabilisierung der Währung durch Reichsbank (Rentenmark) - dann Reichsmark gekoppelt an Gold und internationale Währung (US-$) - kurzfristige amerikanische Kredite zum Aufbau langfristiger Wirtschaftsverpflichtungen Ursachen der Weltwirtschaftskrise - 1929 New Yorker Börsenkrach - amerikanische Investoren zogen Kapital aus Deutschland ab - Wirtschaftsaufschwung brach sofort zusammen - Konkurse, Arbeitslosenquote stieg rapide - links: Protektionismus, staatliche Wirtschaftsmaßnahmen - rechts: Deflation, Stützungsmaßnahmen Das Scheitern der Weimarer Republik, Voraussetzungen für den Nationalsozialismus durch: - wirtschaftliche und soziale Not (Weltwirtschaftskrise) - politische Radikalisierung - antidemokratische Kräfte (Kapp-Putsch, Hitler-Putsch, kommunistische

Aufstände, politische Morde, .) - äußere Schwierigkeiten (Versailler Vertrag, Ruhrbesetzung durch Frankreich, etc.) - Verlust des Vertrauens in Struktur und Werte - Erschütterung der privaten Existenz durch Inflation - Dolchstosslegende - durch Expansion der Wirtschaft weitere Verschärfung der sozialen Ungerechtigkeit (Klassengegensätze) - die den Obrigkeitsstaat gewohnte breite Mittelschicht stand Revolutionären, Sozialdemokraten, "äußeren Feinden" und "inneren Feinden" (Juden) ablehnend gegenüber 17 Nationalsozialismus (zw. 56 +57) 21.0198, S 1 S. 2 29.0198 (57) - NS-Wirtschaft - Zusammensetzung der NSDAP - Parteiprogramm - NS-Zielgruppen - Rassentheorie, Rassenreinheit NSDAP-Programm (1920) 1. Forderungen: 2. Groß-Deutschland 3. Gleichberechtigung gegenüber anderen Nationen Kolonien 4. Staatsbürger = Volksgenosse = deutschen Blutes, keine Juden! 6. Ämter nur für Staatsbürger 7. Pflicht des Staates = Sicherung der Existenzgrundlagen (nur)

der Staatsbürger 8. Einwanderungsstopp 10. Arbeit = 1. Bürgerpflicht 11. ,12 gegen die Juden gerichtet: "arbeits- und müheloses Einkommen" "Zinsknechtschaft" (auch 18.) 13. Verstaatlichung von Betrieben = einziger sozialistischer Programmpunkt 15. Ausbau der Altersversorgung (- Zielgruppe) 16. Förderung des Mittelstandes 20. Schulbildung für Deutsche (- Staatsbürgerkunde) 21. Volksgesundheit (Sportpflicht - Wehrtüchtigkeit) 22. Volksheer 23. Zensur - "Deutsche Presse" 24. "Standpunkt eines positiven Christentums" (Zielgruppe), gegen "den jüdisch-materialistischen Geist" 25. starke Zentralgewalt (Zielgruppe - Monarchisten), "unbedingte Autorität" (Versprechungen an verschiedenste Zielgruppen, miteinander nicht haltbar) (58, oben links) "Marxistische Faschismustheorie" - Faschismus = "notwendige Konsequenz des Kapitalismus in seiner monopolkapitalistischen Spätphase" - faschistische Diktatur des

Finanzkapitals (Hitler nur austauschbare Marionette) (58, oben mitte) Mommsen, "Das strukturelle Faschismusverständnis" typisch für Faschismus-Gesellschaft: - befindet sich in einer kritischen Phase beim Übergang zur Industriegesellschaft - Angst der herrschenden Schichten vor kommunistischer Revolution (58, oben rechts) Bracher, "Die Totalitarismustheorie" Faschismus grundsätzlich antiliberal Totalitarismus: - Ideologie mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit - Partei mit Führerpersönlichkeit, strenge Hierarchie - Partei der Verwaltung überstellt 18 - Terror, Unterdrückung, Waffenmonopol - Zensur - zentral überwachte Wirtschaft Gemeinsamkeiten von Faschismus + Bolschewismus: Absolutheitsanspruch, Unterdrückung aller anderen Ideologien (58, unten links) Gramsci, "Der Faschismus und seine Politik", Italien - Faschismus = bewaffnete reaktionäre Bewegung - Ziel = Zerrüttung der arbeitenden Klassen (passend zum Klassenkampf der Kapitalisten) -

Basis = Kleinbürgertum, Militaristen - Faschismus = Werkzeug einer industriellen und agrarischen Oligarchie (58,unten mitte) Tasca, Allgemeine Bedingungen der Entstehung und des Aufstiegs des Faschismus - Wirtschaftskrise (als Folge des Krieges) - Verschärfung des Klassenkampfes - politischer Charakter des Klassenkampfes - annäherndes Gleichgewicht der sich gegenüberstehenden Klassen - führt zur Handlungsunfähigkeit der regierenden Parteien (59, oben) Faschismus und Nationalsozialismus, Chronologie (59, unten) NS-Verfassungsstruktur (Struktur des Staatsapparates) (60) (61) (62) Trotzki, "Portrait des Nationalsozialismus" - König = Führer von Gottes Gnaden - Führer = Führer von Volkes Gnaden (muß sich seine Position erarbeiten - Führer = individuelles Angebot auf kollektive Nachfrage nach dem 1. Weltkrieg: - SPD stellte sich auf die Seite der Hohenzollern - gegen die Revolution der Arbeiter - KPD unfähig, die Revolution zu führen - Nachkriegschaos (Niederlage,

Revolution, deren Scheitern, Wirtschaftskrise, .) - Kleinbürgertum/Mittelschichten (machten etwa die Hälfte des deutschen Volkes aus) und Arbeiter verloren das Vertrauen in den demokratischen Parlamentarismus (- SPD) - unfruchtbare Politik - Kleinbürgertum verlangte nach "Ordnung und nach einer eisernen Hand" - Wurzeln des NS waren untere und mittlere Offiziersschichten des alten Heeres (frustriert durch die Niederlage - aufgebracht gegen die linke Revolution) - aus diesen Schichten stammten die Führungspersönlichkeiten (Kommandoton) - Hitler: hatte kein inhaltliches Programm, war nur Führerpersönlichkeit (Agitator) - "in einer Krisenperiode werden die Mittelschichten ihren Interessen und Ideen gemäß angezogen von der einen oder der anderen der beiden Hauptklassen" - Hitler mobilisierte die verarmten (z. B durch Kriegsanleihen) Mittelschichten gegen das Proletariat ("führte die Masse dorthin, wohin die ihn stieß") - weder Großbourgeoisie noch

Arbeiter fühlten sich von der NSDAP angesprochen - Mittelschichten hofften, sich durch die Unterdrückung der ohnehin niedergeschlagenen Arbeiter vor den Wirtschaftsmächten gesellschaftlich zu rehabilitieren - Sozialdemokratie rettete die Bourgeoisie vor der proletarischen Revolution - Nationalsozialismus rettete die Bourgeoisie vor den Sozialdemokraten - Kleinbürgertum (der Veränderungen müde) suchte nach Stabilität - gegen 19 (63) (65) Intellektualität und Entwicklung - "um die Nation über die Geschichte zu erheben, gab man ihr die Rasse" (Rassentheorie gab Identifikationsmöglichkeit) aber: - nach der Machtübernahme keine Politik im Sinne des Kleinbürgertums - NS auf der Seite des Großkapitals - NS = reinste Verkörperung des Imperialismus - Konzentration der Mächte zur Vorbereitung des Krieges - einzige Alternative = Umsturz - Wirtschaftlich kaum Besserung eingetreten (manipulierte Statistiken) - ökonomisches Versagen der NS-Politik sollte durch

Beschuldigungen des Auslandes kaschiert werden (Schuld auf äußere Feinde abwälzen) Indoktrination der Jugend - Hitlerjugend (zw. 10 und 18 Lebensjahr), ideologische Schulung, vormilitärische Ausbildung - NS-Ideologie auch im Lehrplan der Schulen - elitäre parteieigene Schulen (65, unten)öffentliche Investitionen im deutschen Reich 1928 - 38 Wirtschaftspolitik Ideologie: - Volksgemeinschaft = Ende aller Klassenkämpfe - Agrarideologie von "Blut und Boden" - Idealisierung des Bäuerlichen Mittelstandes im Gegensatz zur Realität: - schnell voranschreitende Industrialisierung - wachsende Industriestädte (66) "Faschismus und Nationalismus" - schlechte landwirtschaftliche Ertragslage - Verringerung der Landbevölkerung - Verringerung der Beschäftigten in Land- und Forstwirtschaft - Abbau der Arbeitslosigkeit durch Aufrüstung (Rüstungsausgaben von 1933 - 38: um 1500 % gestiegen) (siehe auch S. 65 unten) - seit 1936 zweijährige Wehrpflicht -

Reichsarbeitsdienst - Einsatz bei Straßenbau, Bau des Westwalls - Arbeitsbeschaffung ("möglichst wenig Arbeit durch viele Menschen gegen geringen Lohn verrichten lassen") - staatlich festgesetzte Preise für landwirtschaftliche Produkte (bis 1934 Preissteigerungen um 25 %) - aber: kaum Lohnerhöhungen dagegen hohe Gewinne der Rüstungsindustrie (Widerspruch zu den Versprechen der Partei an Arbeiter und Mittelstand) - kapitalistische Wirtschaftsordnung blieb bestehen - dirigistische Eingriffe des Staates - Förderung der Großunternehmen, Lenkung des Außenhandels - Führerprinzip in den Betrieben (strenge Hierarchie) - aber: innerbetrieblich Verlust an Entscheidungsfreiheit - Entscheidungen über Arbeitsbedingungen, Löhne, Preise, Investitionen staatlich beeinflußt - Materialverknappung - staatliche Materialbewilligung (Zuteilung nach politischmilitärischen Zielen) - Denkschrift Hitlers (1936): "deutsche Armee und Industrie muß bis 1940 kriegsfähig sein",

Vierjahresplan - Finanzierung der Aufrüstung verursachte von 1933 - 38 eine Verdreifachung der Reichsverschuldung - Rücktritt des Reichsbankpräsidenten Schacht: "NS-Finanzpolitik inflationär und verbrecherisch" 20 (67) (68) - Verschleierung durch Lohn- und Preisstopp - später durch Kriegsausbruch - NS-Schlagwort: Kanonen statt Butter - durch Aufrüstung verschlechterte Rohstofflage "nur durch kriegerische Expansion zu verbessern" (Kreislauf: weitere Aufrüstung - weitere Rohstoffverknappung) Gesellschaft Arbeiter: - 50 % der Bevölkerung, aber nur 21 - 26 % der NSDAP-Mitglieder, - Arbeiter und Bauern in der Partei unterrepräsentiert (vergl. S 108, Buch-Kopien: Vergleich der Sozialgliederung der NSDAP und der Gesellschaft 1930) Zielgruppe der mittelständischen Handwerksbetriebe und selbständigen Handwerker: - Anzahl der Betriebe stieg bis 1936, sank dann aber wieder - berufliche Umschichtung: - Handwerker und Landarbeiter zu un-/angelernten

Industriearbeitern - un-/angelernten Industriearbeiter zu Facharbeitern (vergrößerten die soziale Mittelschicht - Zielgruppe) (69) Fazit: - Kapitalkonzentration stieg, Einkommen kleinerer Betriebe schrumpften - zunehmend ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen (Widerspruch zur idealisierten, propagierten Volksgemeinschaft) Vereinnahmung im Freizeitbereich durch die Organisation "Kraft durch Freude" Verschleierung des Verlustes an individuellen Freiheiten (ideologische Indoktrination) Volk zufrieden mit der "Vollbeschäftigung" - zwar keine Lohnerhöhungen, aber: Lebensstandard ließ sich durch Überstunden und Mitarbeit der Frauen steigern, - bezahlte Urlaubstage, Kündigungsschutz allgemeine Reglementierung als soziale Gleichstellung empfunden / mißverstanden Propaganda: Hitlers europäische Sozialordnung 1. neuer Hochadel verdiente, besonders verantwortliche Persönlichkeiten 2. neuer Mittelstand hierarchisch gegliederte Parteimitglieder 3. Kollektiv

der Dienenden anonyme Masse der ewig Unmündigen 4. unterworfene Fremdstämmige O-Ton: "moderne Sklavenschicht" Kommunismus / Sozialismus Marx, Engels - entwickelten umfassende Geschichtsphilosophie - orientierten sich an der Hegelschen Dialektik, stellten sie jedoch von "der 21 Selbstverwirklichung Gottes" (Hegel) auf die "Selbstverwirklichung des Menschen" um - Voraussetzungen zur Selbstverwirklichung des Menschen: - Freiheit von Unterdrückung - Freiheit von materieller Not - die Fähigkeit, die Geschichte bewußt zu gestalten (- die Bedingungen seiner eigenen Entfaltung selbst zu gestalten) Marx: "Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie" (1859) - Menschen gehen (abhängig von der Entwicklungsstufe der Gesellschaft) Produktionsverhältnisse ein - Gesamtheit der Produktionsverhältnisse = Basis (Grundlage der Gesellschaftsordnung) - darauf baut sich ein juristischer und politischer Überbau auf (gesellschaftliches Sein bestimmt das

Bewußtsein! - nicht andersherum) - Konflikt zwischen Produktivkräften (Arbeitern) und Produktionsverhältnissen (Eigentumsverhältnissen) führt zu sozialer Revolution - Veränderung der ökonomischen Verhältnisse führt zur Umwälzung des Überbaus - jede Gesellschaftsform entwickelt sich bis zur höchsten Entwicklung der vorherrschenden Produktivkräfte und wird erst dann von einer neuen abgelöst (Historischer Materialismus) Produktivkräfte = Produktionsmittel = Maschinen, Menschen, Produktionserfahrungen, Arbeitsfertigkeiten Basis = Produktions- und Eigentumsverhältnisse Überbau = Machtverhältnisse, Rechtsnormen, politische Ideen, Moral, Kunst, Religion, Staat, Kirche - Überbau spiegelt die Verhältnisse an der Basis wider (Kernthese des Marxismus) - Rechts- und Moralvorstellungen von den Produktionsverhältnissen bestimmt (z. B Unverletzbarkeit des Eigentums ist im Interesse der Besitzenden [Kapitalisten]) 5 typische Gesellschaftsordnungen 1. Urgemeinschaft

Steinwerkzeuge, Pfeil und Bogen 2. Sklaverei Metallwerkzeuge 3. Feudalismus Pflug, Webstuhl 4. Kapitalismus Maschinen 5. Sozialismus mechanisierte Industrie - Kapitalismus von besonderer historischer Bedeutung, da durch das wirtschaftliche Wachstumspotential (durch den Einsatz von Maschinen) erstmals die Aussicht auf Freiheit von materieller Not besteht aber: - gleichzeitig Entstehung des Proletariats, dessen materielle Not im Widerspruch zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Kapitalismus steht - dieser Widerspruch ist Triebfeder der Entwicklung zur sozialen Revolution Lehre vom Mehrwert - Arbeitskraft = Ware - Differenz zwischen gesellschaftlich notwendiger Arbeitszeit (= zur Erhaltung der Arbeitskraft) und der tatsächlichen Gesamtarbeitszeit (zu der die Kapitalisten die Arbeiter aufgrund der Eigentumsverhältnisse zwingen können) schafft den - Mehrwert - Mehrwert fällt den Kapitalisten zu - Ausbeutung der Arbeiter Akkumulationstheorie - zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit

wird der Mehrwert in die Maschinen und Fabrikanlagen investiert (Kapitalanhäufung) Verelendungstheorie - Rationalisierung führt zu Arbeitslosigkeit und Preisdruck bei den Löhnen - d. h: Verarmung der Arbeiterklasse, Verschärfung der Klassengegensätze Krisentheorie - Verringerung der Anzahl von Arbeitern durch den Einsatz von Maschinen mindert den 22 Mehrwert (Gewinn der Unternehmer) im Verhältnis zum Kapitaleinsatz - Profitrate sinkt - Unternehmer versuchen dies durch Produktionssteigerung zu kompensieren aber: - dadurch entstehende Warenmengen können aufgrund fehlender Massenkaufkraft nicht abgesetzt werden - Krise - Krisen benachteiligen kleinere Unternehmen - Kapitalkonzentration bei wenigen großen Unternehmen (Monopolisierung) Zusammenbruchstheorie - Krisen verschärfen sich zunehmend - Verelendung des Proletariats - Zusammenbruch - Revolution Entfremdungstheorie - Fabrikarbeiter entfremden sich von der Arbeit (keine Befriedigung durch die eigene Leistung, da das

Produkt dem Kapitalisten zufällt) - keine Entwicklung schöpferischer Energie möglich, da monotone Arbeitsabläufe - Mensch für Kapitalisten nur Mittel zum Zweck (Profit) Ursachen für die Entfremdung: - Privateigentum an Produktionsmitteln - Lösung: Verstaatlichung - aber: die Revolution soll nicht mit gewaltsamen Mitteln herbeigeführt werden, erst müssen die Verhältnissen herangereift und die Massen bereit sein Dialektischer Materialismus 1. Gesetz vom Umschlag von Quantität in Qualität - gesellschaftlich gesehen: sich häufende Ursachen für eine Revolution führen in deren Folge zu einer qualitativ besseren Gesellschaftsordnung 2. Gesetz von der Negation der Negation - jede neue Gesellschaftsordnung übernimmt einen Teil der alten und wird nach ausreichender Entwicklung selbst von einer neuen Ordnung abgelöst 3. Gesetz von der Einheit und dem Kampf der Gegensätze (Fundament des dialektischen Materialismus) - Gesellschaft als Einheit beinhaltet Widersprüche, die zu ihrer

Veränderung führen Wladimir Iljitsch Lenin (1870 - 1924) russische Gesellschaft nach Marx´ Theorie zu Beginn des 20. Jh noch gar nicht reif für die Revolution Gründe: - russische Gesellschaft noch vorkapitalistisch - Wirtschaft noch nicht entwickelt - nur 5 % der Bevölkerung Industrieproletariat Lenin: - Revolution nur durch die intellektuellen Marxisten, die den Arbeitern revolutionäres Bewußtsein, Einheit im Handeln und revolutionäre Theorie nahebringen, möglich - Wechselbeziehung: Basis notwendig, um die intellektuellen Ideologien umzusetzen - ideologische Führung durch Elitepartei (Berufsrevolutionäre, unbedingte Unterordnung unter die Ziele der Partei) - Zusammenarbeit von Industrie- und Landproletariat - Hoffnung auf Weltrevolution - Diktatur des Proletariats im Falle Russlands eine Minderheitsherrschaft (Erziehungsdiktatur) - während Marx, Engels von der Volksmehrheit als Basis für die Revolution ausgehen Josef Stalin (1879 - 1953) - Partei = diktatorischer

Lenkungsapparat (Revolution von oben) - Marx, Engels und Lenin hofften auf internationale Revolution Stalin: Sozialismus auch nur in der Sowjetrepublik möglich Voraussetzungen: - Industrialisierung aus eigener Kraft - Abwehr kapitalistischer Mächte 23 - russischer Anspruch auf Führungsposition, Führungsmacht des Sozialismus - Stalins Änderung am historischen Materialismus (aus Angst vor Konterrevolution?!): These: - Revolution nur in Gesellschaften mit feindlichen Klassen notwendig - da keine Klassenunterschiede in der SU, keine Revolution mehr notwendig 24